Was ist Crossgolf?

Fernab von Etikette und Platzreife mutiert herkömmliches Golfen zum Crossgolfen. Crossgolf wird nicht auf Golfplätzen gespielt. Die Anhänger dieser unkonventionellen Trendsportart nehmen jedes einigermaßen geeignete Gelände dankbar an, um ihrem Hobby nachzugehen. Ob es nun eine große Wiese ist, ein brachliegendes Industriegelände, eine ehemalige Kohlenhalde, eine verwaiste Baustelle, eine Sandgrube oder stillgelegte Schienenanlagen, der Crossgolfer ist nicht wählerisch. Hauptsache der Ort des Vergnügens ist ziemlich menschenleer. Die Sicherheit ist den Crossgolfern wichtig.

Mit Crossgolf nahm der Golfsport ursprünglich seinen Anfang. Bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts spielten es in Schottland die Schäfer auf den riesigen Weideflächen.

Beim Crossgolfen gibt es keine genau definierten Regeln, wie es beim “normalen” Golf der Fall ist. Eine Spielergruppe tauscht sich vor Spielbeginn kurz darüber aus, wie gespielt wird, und dann kann es auch schon losgehen.

Crossgolf begeistert junge Leute

Warum begeistert nun dieses Phänomen “Crossgolf” immer mehr Menschen? Gerade unter den jungen Leuten erfreut sich der Sport wachsender Beliebtheit. Es liegt sicherlich zum einen an der Tatsache, dass Crossgolf wesentlich preiswerter ist, als Golf in einem Verein, und auf dafür vorgesehenen Golfplätzen zu spielen. Der Crossgolfer muss sich an keine Etikette halten, das heißt, er benötigt keine spezielle Golfsport-Bekleidung. Ferner wird keine Platzreife verlangt, deren Erlangung mit weiteren Kosten verbunden ist. Schlussendlich sparen Crossgolfer noch die nicht gerade niedrigen Mitgliedsbeiträge, die von den Golfclubs üblicherweise verlangt werden.

Rucksack statt Trolley

Es ist aber sicherlich auch diese unkonventionelle Art und Weise, mit der sich diese, an sich sehr schöne, Sportart “Golf” beim Crossgolfen ausüben lässt. Es bedarf nicht unzählig vieler unterschiedlicher Golfschläger, und anstatt eines Trolleys mit Golfbag reicht ein Rucksack, in den am besten viele kleine Bälle gepackt werden. Anders als beim Golf benötigt der Crossgolfer zwar nur einen oder zwei Schläger, dafür allerdings unzählige Bälle, die vorzugsweise aus Gummi oder Schaumstoff sind. Die Verwendung dieser Materialien minimiert die Verletzungsgefahr. Locker und ungezwungen geht es beim Crossgolf zu. Da sich die junge Generation mehr und mehr zu dieser Sportart hingezogen fühlt, könnte Crossgolfen fast schon als “junger Golf” bezeichnet werden. Tatsächlich hat das Spiel mit Schläger und kleinem Ball im freien Gelände noch andere Namen. Bezeichnungen wie X-Golf, Extremegolf oder auch Streetgolf sagen bereits einiges darüber aus, wie es während einer solchen Freestyle-Golfpartie zugeht.

Die Spielregeln beim Crossgolf

Die Grundspielregel ist eine ganz einfache, kann aber, je nach Lust und Laune der Golfer pro Spielpartie verändert werden. Die fehlende Etikette ermöglicht ein varianten- und abwechslungsreiches Spielvergnügen. Als Basiserklärung trifft jedoch zu, dass vor Spielbeginn die Ziele festgelegt werden. Dann schlägt jeder Spieler immer abwechselnd, und derjenige, der das Ziel mit den wenigsten Schlägen getroffen hat, ist Gewinner der Partie.
Als “Ziel” kann beim Crossgolfen so ziemlich alles herhalten. Manchmal werden einfach einige Löcher in die Erde gebuddelt. Doch auch Mülltonnen, Bäume, Schilder und andere Gegenstände erfüllen ihren Zweck.

Crossgolf in Deutschland

In Deutschland, wo der Golfsport in den 90er Jahren einen riesigen Boom erfuhr, begannen sich damals bereits die ersten Crossgolfer im Gelände zu tummeln. Weil der Sportler bei der Freestyle-Variante zweifelsohne preiswerter wegkommt als beim herkömmlichen Golfspiel, drängt sich die Frage auf, ob der “Straßengolf” eigens für Arme ins Leben gerufen wurde. Dem kann widersprochen werden. Natürlich mag den einen oder anderen auch der finanzielle Aspekt zum Streetgolf gezogen haben, doch prinzipiell kann behauptet werden, dass Crossgolfer aus Spaß an der Sache das tun was sie tun.

Crossgolf – Golf ohne Zwänge

Eine Sportart kann durchaus eine Lebenseinstellung und sogar eine Philosophie repräsentieren. Crossgolfen entbehrt jeglicher Zwänge. Wer sich in seiner Freizeit sportlich betätigen möchte, will dies nicht unbedingt unter der strikten Beachtung und Einhaltung eines halben Gesetzbuches tun. “Just for Fun” lautet die Devise der Crossgolfer. Ehrgeizig sind sie trotzdem und nehmen ihre Sache durchaus ernst. Nicht umsonst gibt es mittlerweile sogar Crossgolf-Turniere.